UTA-Bakterien
Biologische Fettspaltung in Abwassersystemen
Fetthaltige Abwässer können im Kanal zu Geruchsbelästigung, zu Rückstau, zum Zuwachsen bis zur Verstopfung sowie zum korrosiven Angriff durch Fettsäuren führen und gefährden damit den ordnungsgemäßen Kanalbetrieb.
Fette lagern sich an den Innenwänden der Kanalrohre ab und bilden eine Sielhaut, unter der sich ein anaerobes (sauerstofffreies) Klima entwickelt. Darin produzieren anaerobe Bakterien Schwefelwasserstoff, ein giftiges Gas, das an turbulenten Stellen ausgasen kann. Schwefelbakterien können aus H2S (Schwefelwasserstoff) über mehrere Zwischenschritte Schwefelsäure bilden, welche zu Korrosion sogar an Edelstahlleitungen führt.
In Pumpwerken bilden fetthaltige Abwässer starke Schwimmdecken, die zu Geruchsbelästigung und Betriebserschwernissen führen und aufwändig abgesaugt und gereinigt werden müssen. Stabile Emulsionen führen zwar zu keinen Problemen in der Kanalisation, die Probleme im Kläranlagenbetrieb sind jedoch die gleichen wie bei der Einleitung abscheidbarer Fette.
In der Kläranlage verursachen fetthaltige Abwässer erhöhte Betriebskosten infolge eines hohen Sauerstoffverbrauches für den Fettabbau. Fett hemmt die Abbauaktivität der Kleinlebewesen und deren Sauerstoffaufnahme, begünstigt die Bildung zäher Schäume und Schwimmdecken sowie das Wachstum fadenbildender Organismen.Der Schlamm setzt sich schlecht ab (hoher Schlammindex). Rohrleitungen, Pumpen und Messeinrichtungen können ebenfalls beeinträchtigt werden.
UTA Bakterien
Produktbeschreibung
UTA Bakterien greifen die Fettablagerungen an und spalten die Fette in Glycerin und freie Fettsäuren. Diese Spaltprodukte sind biologisch sehr leicht abbaubar und können keine Ablagerungen mehr bilden.
UTA Bakterien sind eine flüssige mikrobielle Kultur der Risikogruppe 1 zum mikrobiologischen Abbau von Fettablagerungen in abwassertechnischen Anlagen.
Die Mikroorganismen sind aktiv und für den Einsatz des Fettabbaus vorbehandelt. Das Produkt kann sofort ohne weitere zusätzliche Maßnahmen eingesetzt werden. Die Dosierung ist abhängig von den jeweiligen Bedingungen und dem Einsatzort.
Eine hohe Toleranz gegenüber Temperatur (10-37°C) und pH-Wert (6-9) ermöglichen einen breiten Einsatz unabhängig von den äußeren Bedingungen. Zusätzlich werden kurzfristige Unter- und Überschreitungen dieser Werte ebenfalls toleriert. Die Mikroorganismen sind sowohl unter aeroben, als auch unter anaeroben Bedingungen aktiv.
Vorteile der UTA-Bakterien auf einen Blick
Fettabbau durch spezielle Mikroorganismen
Schematische Darstellung eines Fettmoleküls
Fette und Öle sind Triglycerine und besitzen alle das gleiche Grundgerüst. An einem Glycerinmolekül sind 3 Fettsäureketten durch Veresterung gebunden. Die einzelnen Fette unterscheiden sich, wie Öle durch die Länge der Fettsäureketten, die im allgemeinen zwischen 4 und 26 Kohlenstoffatomen, idealerweise zwischen 12 und 22 Kohlenstoffatomen liegen.
Je länger die Ketten, um so weniger löslich sind die Fette in wässriger Umgebung. Die Moleküle der Fettsäure zeichnen sich durch die Aneinanderreihung von -CH²- Gruppen aus und werden schematisch durch eine Zick-Zacklinie dargestellt. Ist diese Kette gleichmäßig geformt, spricht man von einer gesättigten Kette. (Abb. 1)
Öle unterscheiden sich von Fetten durch einen oder mehrere „Knicke“ im Molekül, hervorgerufen durch eine -C=C- Bindung (Kohlenstoffdoppelbindung). Hier spricht man von ungesättigten Fettsäureketten. Dies führt dazu, dass die Struktur der Kette nicht mehr gestreckt ist (Abb.2). Die nicht-lineare Form verhindert ein gleichmäßiges Anlagern der Ketten aneinander. Dadurch bleiben die Öle flüssig. Je länger die Ketten sind, um so zäher sind die Öle.
Beispiele ungesättigter Fettsäuren
Im Organismus werden Fette und Öle als wichtiger Energiespeicher verwendet.
Abgebaut werden diese in Organismen im ersten Schritt durch Lipasen, die sich in nahezu jedem Organismus finden lassen. Dieser Schritt ist auch für unser Produkt von entscheidender Bedeutung. Die Wirksamkeit der Lipasen hängt dabei von dem jeweiligen Organismus ab. Die von uns verwendeten Mikroorganismen besitzen eine besonders effiziente Lipase, die auch bei unterschiedlichen Umweltbedingungen aktiv bleibt.
Die Wirkungsweise der Lipasen besteht in der Trennung des Triglycerins in Glycerin und der 3 Fettsäureketten, die dann frei in der Umgebung anderen Mikroorganismen als Nahrungsquelle zur Verfügung stehen, und durch diese dann vollständig abgebaut werden. Erst die Spaltung des Fettes bzw. der Öle ermöglicht es allen Organismen, Energie durch den Abbau der Fettsäureketten zu gewinnen.